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Hoya, Hoya, Ho!

Hoya, im Deutschen auch als Wachs- oder Porzellanblumen bekannt, sind eine tropische Pflanzengattung mit aktuell über 500 anerkannten Arten, sie gehören zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae). Diese Gattung wurde vom Botaniker Robert Brown zu Ehren seines Freundes, des Botanikers Thomas Hoy, benannt.
Hoya sind eng mit den ebenfalls beliebten Leuchterblumen (Ceropegia), sowie Urnenpflanzen (Dischidia) verwandt.


Beschreibung

Hoya sind immergrüne, zumeist epiphytisch wachsende tropische Pflanzen, die überwiegend an Bäumen oder Steinen klettern oder kriechen und nur selten buschig (H. lockii und H. multiflora) wachsen. Sie kommen in vielen Ländern Asiens (Indien, Fidschi, Samoa, Süd-China, Myanmar, Nepal, Thailand, Vietnam, Indonesien, Malaysia, Neuguinea, Philippinen, Japan) bis nach Nord-Australien und sogar Neukaledonien vor und wachsen artabhängig im tropischen Regenwald, aber auch gebirgigen Höhenlagen von bis zu 2500 m.


Wachstum

Viele Hoya beginnen ihr Leben auf dem Waldboden, wo die Samen keimen und die noch jungen Pflanzen auf der Suche nach Licht an Bäumen und Felsen nach oben klettern. Häufig stirbt der terrestrisch wachsende Teil der Pflanze im Laufe der Zeit ab und die Hoya wird zu einem Epiphyten.
Als Kletter- und Schlingpflanzen sind sie sehr gut an das Leben im Urwald angepasst. Sie halten sich an Zweigen und Ästen fest und bedecken so ganze Baumkronen, bzw. hängen von den Bäumen herunter.


Blattformen

Die Blätter sind mit bisher einer bekannten Ausnahme (H. imbricata) gegenständig in Blattpaaren angeordnet (abhängig von den Wachstumsbedingungen werden aber nicht immer auch beide Blätter ausgebildet) und können eine Vielzahl an Formen aufweisen. Die Mehrheit der Hoyaarten hat fleischig-ledrige, teilweise sukkulente Blätter, es sind aber auch viele Arten mit zarten, papierartigen Blättern bekannt. Sie können glatt oder haarig sein, eine ausgeprägte Aderung aufweisen, komplett grün, innen oder außen panaschiert oder gesprenkelt (Splash) sein. Viele Hoyablätter färben sich durch starke Sonneneinstrahlung teilweise oder auch komplett rot (Sunstress).
Einige Hoyaarten leben in Symbiose mit Ameisen, indem sie (ähnlich wie Dischidias) modifizierte Blätter als Unterkünfte bereitstellen, bzw. bodennahe Blätter wie Unterstände angeordnet sind (H. undulata). Die Blätter von H. imbricata legen sich wie Schindeln in konkaven Schalen an Bäume. Ameisen bauen darunter ihre Nester, tragen Nahrung in Form von toten Tieren ein und düngen die Pflanze durch ihre Ausscheidungen. H. darwinii und H. mitrata bilden dimorphe, in sich verdrehte und überlappend wachsende Blätter aus, die ebenfalls als Neststätten für Ameisen dienen.


Blüten

Die Blüten wachsen in doldenförmigen Büscheln an der Spitze der Pedunkel. Pedunkel sind mehrjährig und werden in der Regel nur abgeworfen, wenn sich die Pflanze nicht wohl fühlt. Jeder Blütezyklus verlängert das Pedunkel, das bei den größeren Arten mehr als 25 cm erreichen kann. Die Blüten selbst variieren in der Größe von 3 mm (Hoya bilobata) bis über 95 mm (H. lauterbachii) im Durchmesser.
Die Blütenform ist typischerweise sternförmig, mit fünf dicken, wachsartigen, dreieckigen Blütenblättern, gekrönt von einer weiteren sternförmigen Struktur, der Korona.
Die Farben der meisten Arten reichen von weiß bis rosa. Es gibt aber auch gelb und orangefarbene Blüten, Blüten, die dunkelrot bis fast schwarz sind und sogar grüne Blüten. Viele duften süß und die meisten produzieren Nektar.


Vermehrung

Viele Hoya lassen sich problemlos und vergleichsweise schnell vermehren. Die zuverlässigsten Ergebnisse erzielt man, wenn der Steckling aus 1-2 Blattpaaren und Knoten besteht. Als Bewurzelungsmedium eignet sich Wasser, Blähton, Sphagnummoos, PON, Kokosfaser und auch das Substrat, in dem die Hoya gehalten werden. Damit der Steckling möglichst schnell Wurzeln bildet, sollte er hell und warm stehen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit trägt ebenfalls dazu bei, dass Hoyastecklinge zügig wurzeln.
Neben der Vermehrung aus Stecklingen, ist es ebenfalls möglich Hoya über einzelne Blätter zu vermehren, das dauert aber deutlich länger und ist nicht annähernd so erfolgreich wie die Vermehrung aus Stecklingen.
Wenn man das Glück hat, dass eine Hoyablüte bestäubt wird und eine Samenkapsel ausbildet, können die gereiften Samen natürlich auch ausgesäht und so eine neue Hoyageneration gezüchtet werden.


Schädlinge & Krankheiten

Hoya sind grundsätzlich sehr robuste Pflanzen, die deutlich weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge sind als beispielsweise Aroids.
Eines der am häufigsten auftretenden Probleme ist sicher Wurzelfäule, die auftritt, wenn die Pflanzen zu oft und zu viel gegossen werden und/oder das Substrat nicht durchlässig genug ist.
Wollläuse sind relativ oft auf Hoya zu finden, sie sitzen in den Blattachseln und sind besonders im juvenilen Stadium, wenn sie noch nicht die typische weiße Wachsschicht ausgebildet haben, vergleichsweise schwer zu erkennen. Ebenfalls zur Familie der Wollläuse gehören Wurzelläuse, die vollständig unterirdisch leben und die man meist erst erkennt, wenn die Pflanze bereits Anzeichen von Kümmerwuchs zeigt.
Falsche Spinnmilben, sowie Fadenfußmilben können ein großes Problem für Hoya sein, Sie sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen und führen zu einer Störung des allgemeinen Wachstums der Pflanzen.
Einige Hoyaarten sind besonders anfällig für Pilzinfektionen. Sie entstehen schnell bei hoher Luftfeuchtigkeit und greifen von einer Pflanze zur nächsten über.